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Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät

Germanistische Linguistik – Prof. Dr. Karin Birkner

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Tagungen am Lehrstuhl

Interdisziplinäre Kooperationen zwischen Linguistik und Medizin – Formate, Herausforderungen, Ziele (In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „Linguistik & Medizin),  29.-31. Januar 2025Einklappen

Call for Papers

Interdisziplinäre Kooperationen zwischen Linguistik und Medizin – Formate, Herausforderungen, Ziele
Universität Bayreuth
29.-31. Januar 2025

Tagungsorganisation: Alexandra Groß, Karin Birkner, Annamária Fábián

Die Möglichkeiten und Grenzen von interdisziplinären Forschungskooperationen zwischen Linguistik und Medizin, d.h. institutionalisierte Formate, ihre Forschungserkenntnisse und allgemein die interdisziplinäre Anschlussfähigkeit zwischen linguistischen und medizinischen, psychiatrischen sowie salutogenetischen Forschungs- und Praxisbereichen, sind das übergreifende Thema der geplanten Tagung, die vom Netzwerk >Linguistik und Medizin< an der Universität Bayreuth ausgerichtet wird (Iakushevich/Ilg/Schnedermann 2019, 2021).

Medizinische Diskurse stellen bis heute einen vielfältig untersuchten Gegenstand interaktionaler Ausrichtungen der Sprachwissenschaft dar. Vom Erstkontakt über Beschwerdenexploration, Diagnose, und Therapieentscheidung wurden in zahlreichen Studien der medizinischen Konversationsanalyse (für einen Überblick v.a. Teas Gill/Roberts 2013, Groß 2018, S. 84-131, Buck 2022, S. 51-78) linguistische Fragestellungen an Gesprächen zwischen medizinischen Institutionenvertreter:innen (v.a. Ärzt:innen, Therapeut:innen, Berater:innen) und medizinischen Laien (v.a. Patient:innen) verfolgt. Diskursanalytische Untersuchungen legen v.a. diskursiv geprägte Verwendungsweisen und Bedeutungsentwicklungen medizinischer Begriffe sowie medial und (fach)kulturell geformte, allgemein verbreitete Wissensbestände spezifischer Krankheitsbilder offen, und nähern sich diesen auch sprachkritisch (z. B. Knuchel 2021, Ilg 2021, Schnedermann 2021, Iakushevich 2023). Neben der fraglosen Relevanz solcher Untersuchungen für die Linguistik berühren sie auch Praxis- oder Forschungsfragen der Medizin und Medizinethik, etwa, wenn es darum geht, Gesprächsführungspraktiken in der ärztlichen und therapeutischen Praxis, Forschungsmethoden und Denkstile zu reflektieren (Felder/Schuster/Spranz-Fogasy 2021; Radeiski 2017) oder diese in die kurative Ausbildung zu integrieren. Das Projekt Von der Pathologie zum Patienten: Optimierung von Wissenstransfer und Verstehenssicherung in der Onkologie zur Verbesserung der Patientensicherheit (z. B. Günthner 2017, Imo 2017) z. B. expliziert bereits in seinem Titel, wie die medizinische Praxis von linguistischen Befunden profitiert. Zuvor wurde im Rahmen des Projekts Epiling erfolgreich demonstriert, wie linguistische Analysen auch zur Differenzialdiagnose epileptischer und anderer Anfallserkrankungen fruchtbar eingesetzt werden können (z. B. Gülich 2012).

Die geplante Tagung setzt sich zum Ziel, bestehende oder geplante Interdisziplinäre Kooperationen zwischen Linguistik und Medizin, die u.a. mit gesprächs- oder diskursanalytischen Methoden in verschiedenen medizinischen Bereichen (wie Beratungen, ärztliche oder therapeutische Gespräche) forschen und arbeiten, aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

Wir laden hierzu Forscher:innen und Akteur:innen aus helping professions und der Linguistik dazu ein, Beitragsvorschläge zu den zwei folgenden übergreifenden Themenbereichen einzureichen:

  • Wie werden interdisziplinäre Kooperationen aus Linguistik und Medizin in der Praxis umgesetzt, welche Projektformate und institutionalisierte Netzwerke zwischen Linguist:innen und Mediziner:innen gibt es? Was sind Chancen, aber auch potenzielle Herausforderungen und zu überwindende Barrieren? (Gülich 2006, Becker/Schedl 2017, Ilg/Maatz 2022).
  • Welche neuen Erkenntnisse gibt es aus interdisziplinären Forschungsprojekten aus Linguistik und Medizin? Welche Notwendigkeiten ergeben sich aus der Berücksichtigung spezifischer Bedarfe unterschiedlicher Bereiche und Zielgruppen (bei Patient:innen mit unterschiedlichen Diversitätsdimensionen, v.a. chronische Beeinträchtigungen und Behinderungen, Gendermedizin, Alter, Migration etc.)?

Die Tagung sieht hierfür folgende Präsentationsformate vor: Beitragende können zum einen konkrete laufende oder abgeschlossene Projekte vorstellen. Neben der Präsentation von Forschungsergebnissen ist bei diesem Format die Reflexion der Arbeitsweisen wie auch der Chancen und Schwierigkeiten der interdisziplinären Kooperation von Relevanz. Zum zweiten möchten wir institutionalisierten Netzwerken der Medical Humanities die Möglichkeit geben, ihren jeweiligen Ansatz der Kooperation vorzustellen, auch um Kontakte zu weiteren Akteur:innen herzustellen, entweder in mündlicher Präsentationsform oder in Form einer Postervorstellung.

Bitte schicken Sie Ihre Beitragsvorschläge (min. 250, max. 500 Wörter exklusive Literaturangaben) bis 30.9.2024 an: alexandra.gross@uni-bayreuth.de


Literaturangaben

Becker, Maria/Schedl, Evi (2017): Brücken bauen. Ein Interview mit Prof. Dr. Thomas Spranz-Fogasy/PD Dr. med. Christoph Nikendei, MME. In: Felder, Ekkehard/Müller, Marcus (Hrsg.): Diskurszukünfte. 10. Jahrestagung des Forschungsnetzwerks "Sprache und Wissen". Jubiläumszeitschrift, 16-18.

Buck, Isabella (2022): Pflegerische und ärztliche Interaktionen mit PatientInnen und Angehörigen auf der Palliativstation. Göttingen: Verlag für Gesprächsforschung.

Felder, Ekkehard/Schuster, Britt-Marie/Spranz-Fogasy, Thomas (2021): Diagnosen (h)erstellen – Sprachwissenschaftliche Zugänge. In: Iakushevich/Ilg/Schnedermann (Hrsg.): 1-42.

Groß, Alexandra (2018). Arzt/Patient-Gespräche in der HIV-Ambulanz. Facetten einer chronischen Gesprächsbeziehung. Göttingen: Verlag für Gesprächsforschung.

Gülich, Elisabeth (2012): Conversation analysis as a new approach to the differential diagnosis of epileptic and non-epileptic seizure disorders. In: Egbert, Maria/ Deppermann, Arnulf (Hrsg.): Hearing aids communication: integrating social interaction, audiology and user centered design to improve communication with hearing loss and hearing technologies. Mannheim: Verl. für Gesprächsforschung, 146-158.

Gülich, Elisabeth (2006): Das Alltagsgeschäft der Interdisziplinarität. In: Deutsche Sprache 34, 6–17.

Günthner, Susanne (2017): Sprachliche Verfahren bei der Übermittlung schlechter Nachrichten – sedimentierte Praktiken im Kontext onkologischer Aufklärungsgespräche. In: SpIn (Arbeitspapierreihe Sprache und Interaktion) 73. Online verfügbar unter: http://arbeitspapiere.sprache-interaktion.de/arbeitspapiere/arbeitspapier73.pdf.

Iakushevich, Marina (2023): Mental Illness Representation in the German Mass Media: The Case of Depression. In: Mildorf, Jarmila/Punzi, Elisabeth/Singer, Christoph (Hrsg.): Narrative and Mental Health. Reimagining Theory and Practice. Oxford University Press, 207-228.

Iakushevich, Marina/Ilg, Yvonne/Schnedermann, Theresa (Hrsg.) (2021): Linguistik und Medizin. Sprachwissenschaftliche Zugänge und interdisziplinäre Perspektiven. Berlin/Boston: De Gruyter (Band 44 der Reihe Sprache und Wissen (SuW)).

Iakushevich, Marina/Ilg, Yvonne/Schnedermann, Theresa (2019): Linguistik und Medizin – sprachwissenschaftliche Zugänge und interdisziplinäre Perspektiven. Bericht über die interdisziplinäre Arbeitstagung des DFG-Netzwerks >Linguistik und Medizin< vom 27. bis 29. März an der Universität Paderborn. In: Gesprächsforschung. Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion. Göttingen: Verlag für Gesprächsforschung, 167-177.

Ilg, Yvonne (2021): Medizinische Terminologie im öffentlichen Diskurs. Konjunkturen und Veränderungen von Schizophrenie. In: Iakushevich/Ilg/Schnedermann (Hrsg.): 219-240.

Ilg, Yvonne/Maatz, Anke (2022): Leichter gesagt als getan?: Ein Bericht aus der interdisziplinären Praxis zwischen Linguistik und Medizin. In: Scientia Poetica 26/1, 245-262.

Imo, Wolfgang (2017): Das Problem der zweiten Meinung: Vom Umgang mit Misstrauen in onkologischen Therapieplanungsgesprächen. In: Zeitschrift für Angewandte Linguistik 67, 25-49.

Knuchel, Daniel (2021): Diskurs-Latenz: Re-Aktivierungen von Stereotypen rund um HIV/AIDS in Onlineforen. In: Iakushevich/Ilg/Schnedermann (Hrsg.): 277-294.

Radeiski, Bettina (2017): Denkstil, Sprache und Diskurse. Überlegungen zur Wiederaneignung Ludwik Flecks für die Diskurswissenschaft nach Foucault. Berlin: Frank & Timme.

Schnedermann, Theresa (2021): Die Macht des Definierens. Eine diskurslinguistische Typologie am Beispiel des Burnout-Phänomens. Berlin/Boston: De Gruyter.

Teas Gill, Virginia/Roberts, Felicia (2013): Conversation Analysis in Medicine. In: Sidnell, Jack/Stivers, Tanya (Hrsg.): The Handbook of Conversation Analysis. Hoboken, New Jersey: Wiley-Blackwell, 575-592.

Comparative Perspectices on Doctor-Patient Interactions (CDPI) | 3th-5th October 2023 | University of Bayreuth/virtual spaceEinklappen

Description

“Comparative Perspectives on Doctor-Patient Interactions” (CDPI) is a hybrid international conference organised by the research group linkage team on the project “Interactive Dynamics and Contexts of Nigerian and German Doctor-Patient-Encounters” (funded by the Alexander von Humboldt Foundation) to be hosted at the University of Bayreuth, Germany and in the virtual space, from 3rd to 5th of October 2023.

Within Conversation Analysis (CA) and Linguistic Pragmatics, the investigation of doctor-patient interactions has become one of the most dominant branches of research and “has expanded to include interactions in a variety of specialty care settings as well as in allied fields such as pharmacy and dentistry” (Teas Gill & Roberts 2013: 575). While studies in Medical CA (e.g. Heritage 2017, Fatigante, et al. 2020) or Medical Pragmatics (e.g. Odebunmi 2021) usually include – at least implicitly – a comparative perspective in the way that they relate their own results to (previous) findings in corresponding or similar interaction types, only few studies have explicitly compared conversational phenomena across data sets originating from different linguistic/cultural/national contexts until now. Exceptions are e.g. the studies by Bergen, et al. (2018) and Boluwaduro & Groß (2019). The former investigates differences between US American and British interactions with regards to the manifestation of patients’ resistance against treatment recommendation showing that distinct behavioural trends may reflect distinct cultural norms of good-practices. Boluwaduro & Groß (2019) compare the conversational impact of the “How are you (doing)” opening question in Nigerian and German HIV consultations and conversely show that one identical practice might have distinct conversational consequences and thus contextualise distinct norms.

Call for Papers

In order to shift the attention to this promising research area we call for contributions that explicitly take a comparative perspective on doctor-patient interactions within Medical Conversation Analysis, Discourse Analysis, Linguistic Pragmatics, Sociolinguistics, Corpus Linguistics and Health Communication. We look forward to proposals that explore doctor-patient interactions focusing on interactional phenomena from a comparative view in the sense that they compare linguistic choices, conversational practices and actions within the same interaction type (such as HIV consultations, first consultations at the general practitioner etc.) in different linguistic/cultural/national contexts.
Comparative investigations may also be triggered by emphasising the contextualization of social factors like gender, social class and educational background, the role of interpreter-mediation in multilingual interactions compared to monolingual interactions, as well as the relevance of the medical setting (in vs. out patient etc.). We welcome contributions which relate their analyses to theoretical concepts of health science, such as paternalism/humanism, shared decision making, informed choice (e.g. Albus & Koerfer 2015), asymmetry (e.g. Pilnick & Dingwall 2011), subjective illness theories (e.g. Birkner & Vlassenko 2015) or to pragmatic theories, including face theories (e.g., Arundale 2020; Goffman 1967), politeness theories (Locher & Watts 2015; Kadar & Haugh 2013; Brown & Levinson 1978, identity theories (e.g., Simon 2004), common ground theories (e.g. Clark & Brennan 1991; Kecskes & Zhang 2009) etc.

Abstracts (max. 350 words, plus references) should clearly indicate the objective(s), methodology and results of the study. Presentations will typically be scheduled in sessions of 30 minutes allocated to each individual presentation. We also plan a poster session conducted in the virtual space. Submissions should be sent to the conference committee via email at CDPI@uni-bayreuth.de, and should include information whether they are meant for an oral presentation or a poster.

Conference committee: Tosin Adeyehun (University of Ibadan/Nigeria), Oluwaseun Amusa (University of Ibadan/Nigeria), Alexandra Groß (University of Bayreuth/Germany), Ahmad Izadi (University of Bayreuth/Germany and Islamic Azad University, Abadan, Iran.)

Important information:

  • Conference venue: Hybrid meeting, hosted at the University of Bayreuth and in the virtual space (via zoom)
  • Plenary speaker: Ana Cristina Ostermann (Universidade do Vale do Rio dos Sinos, Brazil)
  • Conference dates: from 3rd to 5th of October 2023
  • Deadline for abstract submission: 31th May 2023, via email at CDPI@uni-bayreuth.de
  • Notification of acceptance: 30th June 2023
  • Conference language: English
  • Registration fee: None (The conference is funded by Alexander von Humboldt Foundation)
Facial Gestures in Interaction - 2nd International Workshop | 7.-9.10.2021Einklappen

The movements on the human face are a dense cluster of visual resources that  – as facial gestures – become highly relevant in (temporal and spatial) co-present and computer-mediated face-to-face-interactions. Yet, the term face-to-face implies the outstanding significance of the various facial movements which interlocutors can use to accomplish a diverse range of actions. Furthermore, facial movements can be silenced only limitedly: In most cases, only parts of the face (primarily the mouth and nose) are masked for religious reasons or reasons of infection protection.

Notwithstanding this prominence of the human face, a systematic analysis of the various facial movements in their contribution for action formation/recognition and the organization of talk-in-interaction remains the last blank spot within the approaches of Conversation Analysis, Interactional Linguistics and Multimodal Interaction Analysis while investigations of hand gestures and gaze have progressed further (see, e.g., Rossano 2013; Stukenbrock 2018; Auer 2018, 2021).  

So far, single projects in the tradition of CA, IL and MA have focused on the interactional impact of movements of eyebrows, lips, and cheeks as conversational gestures in their own right (see Kaukomaa et al. 2013, 2014, 2015; Peräkylä & Ruusuvuori 2006, 2012; Ruusuvuori & Peräkylä 2009). Other studies occasionally mention facial gestures as part of the multimodal constitution of action (e.g., as part of the thinking face, Goodwin & Goodwin 1986).

For this workshop, forms and functions of facial gestures will be at the center of interest. Focusing on the “interactive face”, we are including the whole repertoire of positions and movements of eyelids, eyebrows, lips and tongue, cheeks, nose, forehead, and chin.

Taking it a step further from the 1st workshop which took place in Bayreuth in January 2020 (see the workshop report of Alt 2020), this 2nd workshop will take up and expand questions of how facial gestures as co-speech and stand-alone elements contribute to turn construction, how they help in organizing turn-taking and displaying recipiency, and how interlocutors use their faces to come to a mutual understanding. 

Programme

Forschungstreffen im Rahmen der AvH Research Group LinkageEinklappen

„Interactive Dynamics and Contexts of Nigerian and German Doctor- Patient-Encounters”, 02.09.- 30.09.2021

International Workshop "Facial Gestures in Interaction", 30.-31.01.2020 in BayreuthEinklappen

Facial gestures are essential interactional resources for constructing the multimodal gestalt of actions (e. g. Deppermann, 2018). Formerly being almost exclusively a field of research within emotion psychology focusing on human ways of expressing emotion via facial expressions (e. g. Ekman & Friesen 1969, Ekman 1993), the interactional impact of facial gestures has been discovered for multimodal interaction analysis in seminal papers (e. g. Goodwin & Goodwin 1986, Peräkylä & Ruusuovori 2009, 2012).

Taking the significance of facial resources for co-constructing meaning in interaction as a basis, the aim of this workshop is to bring together scholars and junior scientists in order to investigate the specific relationship between verbal and vocal expressions and all kinds of visual and bodily resources – especially facial gestures and their interplay with prosody, gestures, body postures etc. in different settings and interactional contexts. Furthermore, the workshop asks for technical and methodological needs when analyzing facial gestures in interaction such as set-design and camera position as well as transcription and presentation.

Using different formats of presenting (data session, research report, presentation + discussion) we aim at discussing work-in-progress as well as advanced research projects that focus at the role of facial gestures within a CA/IL/multimodal analysis approach

Workshop des GAL Forschungsfokus „Geflüchtete“ am Fr. 17.01.2020 in BayreuthEinklappen

Thema: „Ergebnisbilanz in der Spracharbeit mit Geflüchteten“.

https://gal-ev.de/gal-forschungsfokus-gefluechtete/

​Workshop des GAL Forschungsfokus „Geflüchtete“, 25./26.05.2018 in BayreuthEinklappen

Thema: „Bildungssprachliche Kompetenzen von Geflüchteten“. ​

https://gal-ev.de/gal-forschungsfokus-gefluechtete/

2014 HIV /AIDS. Interdisziplinäre Perspektiven (11. bis 13.09.2014)​Einklappen
plakat tagung interdisziplinäre perspektiven universität bayreuth

Im Rahmen der ‚University of Bayreuth Graduate Schoolfindet vom 11. bis 13. September 2014 die internationale Tagung ‚HIV/AIDS. Interdisziplinäre Perspektiven‘ statt, mit dem Ziel, Vertreter unterschiedlicher Fachrichtungen und Berufsfelder in einen konstruktiven Dialog zu bringen und die jeweiligen Sichtweisen auf HIV/AIDS für benachbarte Disziplinen und Praxisfelder fruchtbar zu machen.

Die Tagung bietet sowohl Wissenschaftler/inne/n als auch Vertreter/inne/n aus der Praxis ein Forum zum Austausch und zur Diskussion aktueller Arbeitsschwerpunkte und Forschungsergebnisse. Sie verspricht interessante Einblicke und neue Erkenntnisse aus einem breiten Spektrum an unterschiedlichen Disziplinen und Arbeitsfeldern, die sich auf vielfältige Art und Weise mit HIV/AIDS  auseinandersetzen oder in der HIV/AIDS-Arbeit tätig sind: Medizin und Psychologie, Sprach- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschafts- und Politikwissenschaften, Literatur- und Medienwissenschaften und nicht zuletzt die Präventions-, Beratungs- und Therapiepraxis.

Ort: Campus der Universität Bayreuth
Organisation:
Alexandra Groß, Germanistische Linguistik
Ivan Vlassenko, Germanistische Linguistik
Ramona Pech, Romanische und Allgemeine Sprachwissenschaft

„Wissen in der institutionellen Kommunikation“, 52. Treffen des AAG (24. und 25.05.2013)Einklappen
logo fritz thyssen stiftung

Universität Bayreuth, Freitag, 24. und Samstag, 25. Mai 2013
Raum: S120, GWI
gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung
 

Ansprechpartnerinnen:
Alexandra Groß
Inga Harren

Wissen in der institutionellen Kommunikation

In der institutionellen Kommunikation hat Wissen eine besondere Relevanz. Dies gilt nicht nur für Institutionen, deren explizite Aufgabe im Wissenstransfer besteht, wie Schule, Universität, Ausbildung oder auch Beratungen, vielmehr spielen Asymmetrien und Differenzen bei Wissensbeständen von Gesprächspartner/innen in (fast?) allen Institutionen eine große Rolle. In Verkaufsgesprächen wird zu einem gewissen Anteil fachbezogenes Wissen vermittelt; in Reklamationsgesprächen handeln die Institutionenvertreter gemäß ihres Wissens über die firmeninterne Abläufe; Manager, Juristen und Ärzte agieren auf der Basis ihres Fachwissens, das im Gespräch mit dem Klienten für unterschiedliche Zwecke (z. B. Diagnosestellung im Arzt-Patient-Gespräch) relevant gesetzt wird. Aber nicht nur das "Expertenwissen", sondern auch das „Laienwissen“ steht im Fokus linguistischer Forschung: Die Bearbeitung und Konstruktion gemeinsamen Wissens fordert zum einen den interaktiven Abgleich unterschiedlicher Wissensbestände, zum anderen bringen Laien aber auch selbst (semi)professionelles Wissen in die Interaktion ein. Nicht zuletzt müssen in vielen Arbeitszusammenhängen auf der Basis von Wissen Entscheidungen in Teams getroffen werden, teilweise von Beteiligten mit unterschiedlichen Herkunftssprachen und disziplinären Zugehörigkeiten. Wir freuen uns über Beiträge, die sich mit Wissen, Wissensasymmetrien, Wissenskommunikation in Zusammenhang mit sozialen Rollen und Vermittlungsfragen in der institutionellen/ beruflichen Kommunikation beschäftigen. Wir bitten darum, dass die Beiträge anwendungsnah sind.
 

Programm

Donnerstag, 23. Mai 2013

  • Warming up ab 19.00 Uhr im Sinnopoli, Badstraße 13, bei schönem Wetter im Biergarten

Freitag, 24. Mai 2013

  • 09:00 Uhr: Eintreffen und Begrüßung
  • 09:30 Uhr: Vorstellung und Berichte der Teilnehmenden
  • 10:45 Uhr: Kaffeepause
  • 11:00 Uhr: Vortrag, Alexandra Groß / Inga Harren (Universität Bayreuth): Einführung
  • 11:45 Uhr: Vortrag, Miriam Morek (Technische Universität Dortmund): ‘Du schlauer Junge!‘ - Wissen in Interaktionen mit und unter Kindern
  • 12:30 Uhr: Mittagspause
  • 14:00 Uhr: Vortrag, Michael Klemm (Universität Koblenz-Landau): Die multimodale Konstruktion von Expertenwissen. Betrachtungen am Beispiel des Klimawandel-Diskurses im Fernsehen
  • 14:45 Uhr: Datensitzung, Ramona Pech (Universität Bayreuth): Wenn der Wissenstransfer zu scheitern droht: Praktiken der Informationsvermittlung in der HIV/Aids-Prävention
  • 16:00 Uhr: Kaffeepause
  • 16:15 Uhr. Vortrag, Maria Egbert (Süddänische Universität, Sønderborg): 'Subjektives' und 'objektives' Wissen in der audiologischen Diagnose
  • 17:00 Uhr: Vortrag, Ulla Kleinberger/ Sandra Hanselmann/ Igor Matic  (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften): "Sie nehmen das alleine, oder?“ Wissensverhandlungen zwischen PflegerInnen und fremdsprachigen KlientInnen in der häuslichen Pflege
  • 17:45 Uhr: Kaffeepause
  • 18:00 Uhr: Datensitzung, Astrid Porila (Universität Chemnitz): Wissen und Verstehen in Migrationsbehörden
  • 19:15 Uhr: Ende
  • ab 20 Uhr: Abendessen im Oskar, Maximilianstraße 33

Samstag, 25. Mai 2013

  • 09:00 Uhr: Vortrag, Thomas Spranz-Fogasy (IDS Mannheim): Kognitiva in prädiagnostischen ärztlichen Mitteilungen
  • 09:45 Uhr: Vortrag, Jenny Winterscheid (IDS Mannheim): ‘Wenn Eltern die Beschwerdenschilderung übernehmen…‘ Die Beanspruchung der Wissenshoheit in pädiatrischen Gesprächen
  • 10:30 Uhr: Kaffeepause
  • 10:45 Uhr: Christina Burbaum (Universität Freiburg)/ Karin Birkner (Universität Bayreuth): Wissenstransfer als Suchbewegung im TherapiegesprächVortrag, Alexandra Groß / Inga Harren (Universität Bayreuth): Einführung
  • 11:30 Uhr: Datensitzung, Caroline Weinzinger (Universität Zürich): Wissenskonstruktion in Online-Coaching-Prozessen
  • 12:45 Uhr: Kaffee & Brötchen
  • 13:00 Uhr: Ende der Tagung
GAL – 1. Sektionentagung der GAL (22. und 23.09.2011)Einklappen

Weitere Informationen zur GAL - 1. Sektionentagung der GAL (22. und 23.09.2011)

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Verantwortlich für die Redaktion: Univ.Prof.Dr. Karin Birkner

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